Projekte

PIX – Der deutsche Pflegeausbildungsindex
Der Pflegeausbildungsindex PIX ist ein vom Institut entwickeltes bisher einzigartiges Dokumentations- und Analysetool zur Pflegeausbildung in Deutschland. Dabei werden unter anderem die absoluten Werte der Pflege-Auszubildenden in den (früheren) drei dreijährigen Pflegeberufen (Gesundheits- und Krankenpflege, Gesundheits- und Kinderkrankenpflege, Altenpflege), die das Statistische Bundesamt liefert, in Beziehung zu den Einwohnerzahlen, der Bevölkerungsgruppe mit einem Alter von 80+ und der Anzahl der Menschen, die Leistungen der Pflegeversicherung beziehen, in Verhältnis gesetzt.
Ab dem Schuljahr 2020/2021 treten erstmals die nach dem Pflegeberufegesetz eigeführten generalistischen Ausbildungsgänge, die die bisherigen drei Ausbildungsgänge in einem Berufsbild vereinen, hinzu; ebenso die an einigen Hochschulen gestarteten primärqualifizierenden akademischen Ausbildungsangebote.
2023 hat der erste Jahrgang der generalistischen Pflegeausbildung das Examen abgelegt. PIX legt dazu die entsprechenden Analysen vor. Über PIX wird in den einschlägigen Fachmedien, aber auch in der Tagespresse berichtet. PIX ist eine der wichtigsten Quellen zur Pflegeausbildung in Deutschland. Die jüngsten Auswertungen wurden im Herbst / Winter 2024 / 2025 in den Fachzeitschriften Altenheim, Altenpflege und Häusliche Pflege veröffentlicht und auf der Altenpflegemesse Anfang April 2025 in Nürnberg vorgestellt.

Mobilität hochbetagter Menschen (MhM)
Mobilität und Mobilitätserhalt älterer, hochbetagter Menschen sind zentrale Frage- und Aufgabenstellungen einer Gesellschaft des langen Lebens. Bisher liegen dazu aber eher spärliche Informationen und Untersuchungen vor. Insbesondere zu den hochbetagten Menschen jenseits eines Lebensalters von 80 Jahren ist die Forschungslage recht bescheiden und stellt daher ein großes Desiderat dar. Das ist umso erstaunlicher, da in den kommenden Jahren insbesondere der Anteil der Hochbetagten in Deutschland deutlich zunehmen wird. Diese Herausforderung wird durch das Projekt „Mobilität hochbetagter Menschen (MhM)“ des Instituts angegangen und näher beleuchtet.
Nach einem ersten erfolgreichen Forschungspiloten im Jahre 2019 erfolgte ab Sommer 2021 durch das Institut eine umfassende, groß angelegte Datenerhebung zum Thema Mobilität von hochbetagten Menschen in Deutschland. Dabei kooperierte das Institut mit dem renommierten Institut für Rechtsmedizin der Ludwig-Maximilians-Universität München (LMU). Die Erhebung wurde in den Einrichtungen der Augustinum-Gruppe durchgeführt. Die Bewohnerinnen und Bewohnern wurden mittels eines normierten Fragebogens zu ihrem persönlichen Mobilitätsverhalten und zur KFZ-Nutzung befragt. Die Befragung in allen 23 Einrichtungen der Augustinum-Gruppe, mit rund 7400 Bewohnerinnen und Bewohnern, wurde planmäßig im Herbst 2021 abgeschlossen. Die Ergebnisse der Untersuchung wurden als Originalbeitrag in der Januarausgabe 2023 der Zeitschrift für Verkehrssicherheit publiziert.
Zur Zeit befasst sich das Projekt „Mobilität hochbetagter Menschen (MhM)“ mit den Angeboten der Verkehrsbetriebe (ÖPNV) für Seniorinnen und Senioren und hat dazu zum Jahreswechsel 2024 / 2025 eine deutschlandweite Datenerhebung durchgeführt. Die Ergebnisse sind in der Zeitschrift für Verkehrssicherheit veröffentlicht:
Stefan Arend: Hochbetagte Personen als Nutzer des ÖPNV. Ein (vorläufiger) Werkstattbericht zu einer (komplizierten) Recherchearbeit. In: Zeitschrift für Verkehrssicherheit (ZVS) 2.2025, Seite 72 – 74.

Strategieberatung und Think Tank: Wohnformen im Alter für die Babyboomer
Wie wollen wir leben, wenn wir alt sind? – Diese Frage stellen sich immer mehr Menschen mit Blick auf das eigene Alter(n). Insbesondere die Babyboomer, die zwischen 1955 und 1970 geborenen, die zu den geburtenstärksten Jahrgängen der deutschen Geschichte zählen, sind aufgefordert, sich jetzt auf den Weg zu machen und das Leben im Alter zu planen. Doch welche Wohnformen – mit und ohne Unterstützung im Falle eines Hilfsbedarfs – gibt es überhaupt? Welche Entwicklungen gab es in den vergangenen Jahren? Was würde zu mir passen und welche Formen der Finanzierung gibt es?
Mit diesen Fragestellungen befasst sich die Strategieberatung und das Medienangebot „Wohnformen im Alter für die Babyboomer“, die vom Institut entwickelt wurden und auch maßgeblich Grundlage für die Arbeit in einem Zukunftssalon der Sozialwirtschaft ist. Die Idee ist einfach, aber entfaltet große Wirksamkeit: Fachleute der Seniorenbranche, Architekten, Sozialmanager, Kulturwissenschaftler und Pflegeprofis gehen dabei auf eine Art Zukunftsexpedition. Sie explorieren international, was es für neue Wohnformen für das Alter gibt, gleichen diese Ergebnisse mit eigenen Erfahrungen, Vorstellungen, Bedürfnissen und der aktuellen Forschungslage ab und entwerfen auf dieser Material- und Datenbasis Entwürfe für (neue) Wohnformen für das Alter der Babyboomer-Generation. Dabei gilt es, aktuelle gesellschaftliche Fragestellungen, die für die Babyboomer Bedeutung haben, zu berücksichtigen: Lebensstilfragen, Milieugestaltung, Nachhaltigkeit, Generativität und der Blick auf schwindende (ökonomische, ökologische und soziale) Ressourcen. Bei der Entwicklung der entsprechenden Baukörper müssen selbstredend auch ästhetische Ansprüche der Nutzer beachtet werden. Überkommene Stereotypen müssen dabei überwunden werden.
Die so entwickelten Entwürfe sollen dann durchaus den Status der Vision verlassen und können in ganz konkreten Planungsgrundlagen enden. Diese sind dann Folie und Gussform für konkrete Bau- und Immobilienprojekte, im urbanen Umfeld oder auch für Quartiere auf dem Land.
Die Ergebnisse wurden schon mehrfach der (Fach)Öffentlichkeit vorgestellt; zuletzt beim Kongress „Gute Pflege. Daheim in Bayern“ des Bayerischen Staatsministeriums für Gesundheit, Pflege und Prävention Ende März 2025 in Regensburg und Anfang November 2024 beim Zukunftssalon des österreichischen Diakoniewerks in Linz.
Referenzen















































